Cine-Forum Deidesheim 2019

Es wird wohl in die Chronik des BCFI eingehen als das heißeste Festival aller Zeiten.

Nicht, daß etwa nur nicht jugendfreie Filme gelaufen wären oder das Nachtleben von Deidesheim einen beachtlichen Anteil an den Aktivitäten gewonnen hätte, aber die Temperaturen inner- und außerhalb des Veranstaltungssaales entwickelten sich in den rekordverdächtigen Bereich. Der von Mitgliedern gut gefüllte – und vom Projektionsteam perfekt lichtdicht abgeklebte – Zuschauerraum und die Abwärme unserer Projektionsmaschinen taten ihr Übriges. Man war immer wieder hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, keinen der Mitglieder- und Gastfilme auszulassen und dem Wunsch, Sauerstoff im nicht minder heißen Umfeld zu schnappen.

Bild 1: Filmsaal und Zuschauerraum in der Kolpingstube

Programmgemäß fanden sich alle pünktlich angereisten Teilnehmer, Partner und Gäste in der Kolpingstube zusammen, nachdem ihnen Marianne Rothacker und Astrid Feilen zumindest ein wenig Erleichterung in den Portemonnais verschafft hatten.

Nach der Begrüßung durch den Vorstandsprecher Rainer Feilen wurde Sekt gereicht und der regional traditionelle „Flammkuchen“ in drei Varianten.

Drei Eröffnungsfilme leiteten das Festival ein, ein Film von Roland Turschner über ein vorangegangenes Filmfestival des BDFA in Deidesheim. H. Lange blickte zurück auf ein langes Leben mit dem Zelluloid-Film von 8mm bis 16mm und bekannte sich zugleich zur elektronischen Bildaufzeichnung, der sich sein aktuelles Filmschaffen zugewandt hat.

Rainer Feilen präsentierte einen Film, den er über eine regionale Landesbildstelle erhalten hatte: „Entlang der deutschen Weinstraße“, womit in den Ort und die Region eingestimmt wurde.

Der Abend verlief gesellig im sehr gemütlichen Innenhof des Restaurant „Zum Schwanen“ im Zentrum von Deidesheim.

Der Donnerstag stand traditionell im Zeichen der Mitglieder- und Gästefilme, die in der nahen Kolpingstube projiziert wurden. Das Projektionsteam gab wiederum erfolgreich sein Bestes. Die Probleme mit der Wiedergabe des CD-Tones geht nicht zu Lasten

Bild 3: Sonnendeck auf dem Neckardampfer

des Teams, dürfte auch kaum durch Fehler der Autoren verursacht worden sein. Darüber wird in einem separaten Artikel berichtet.

Das Programm wurde in der Festbroschüre ausführlich dargestellt, es wurde traditionell in vier Blöcke aufgeteilt, der Morgen stand im Zeichen von S8 und 16mm, der Nachmittag im Zeichen von Video.

Guten alten Usancen gehorchte auch wieder der Ablauf des Donnerstag. Um 8 Uhr startete die Busfahrt nach Heidelberg, wobei der Fahrer auf dem Weg zum Bootsanleger im Zentrum der Stadt noch eine Vorbeifahrt am Stadtschloß von Heidelberg einschloß.

Die überaus gemütliche Fahrt mit dem komfortablen Linienschiff auf dem Neckar – mit kostenlosem inklusiven Solarium auf den offenen Decks – führte durch die Schleusen des Neckar zwischen Heidelberg und Neckarsteinach mit mehreren Stops, bis schließlich die vier Burgen über dem Neckarknie bei Neckarsteinach auftauchten. Die gewünschten Speisen im Restaurant „Zum Schiff“ auf der Terrasse über dem Neckar wurden zügig serviert, so blieb noch ein ganz kleines Fenster zum Besuch der Altstadt von Neckarsteinach oder zum Genuß eines Eises.

Um 13.40 ging es mit dem Schiff wieder zurück nach Heidelberg. Der Bus schloß eine kleine Stadtrundfahrt an die Schifffahrt an,

Bild 2: Heidelberg vom Neckar betrachtet

wobei natürlich die Burg hoch über der Stadt und die alte Neckarbrücke faszinierten. Nach der Rückfahrt blieb noch Zeit zur Erholung im Hotel, bis wiederum der Abend Geselligkeit und Gemeinsamkeit im Privaten und die Pflege besonderer Freundschaften zwischen den Mitgliedern brachte.

Der Samstag stand am Morgen im Zeichen der Mitgliederversammlung ab 9 Uhr. Die Verantwortlichen des „3F-Museums“ (ehemals „Film- und Photomuseum“), Tür an Tür mit dem von den meisten Mitgliedern gewählten Hotel „Ritter von Böhl“ hatten eingeladen – zum zweiten Mal nach dem Cine-Forum in Speyer 2011 –, in den Räumen des Museums zu tagen.

Inhalt und Verlauf der Mitgliederversammlung wurden dankenswerterweise protokollarisch von unserem Mitglied Dr. Bernhard Heinrich dokumentiert und sind in diesem Heft separat eingerückt.

Nach der überaus harmonischen Mitgliederversammlung schloß sich die Besiegelung der künftigen partnerschaftlichen Kooperation mit dem Deidesheimer Museum an, sodann zwei kurze Workshops, in denen Thomas Bornefeld die mögliche nachträgliche Beseitigung von Bildstandsproblemen vieler K 40-Filme vorstellte, die zwischen 2000 und 2002 produziert und verkauft wurden. Rainer Gülzow stellte in einer kurzen Demonstration das „Synkino“-Modul von Friedemann Wachsmuth aus dem Kreis des „Filmvorführer-Forum“ vor. Das Modul kann beim Entwickler leider nur noch als Bausatz bestellt werden.

Parallel zur Mitgliederversammlung genossen die Partner das eigens für sie konzipierte Programm, das aus einer Planwagenfahrt mit zwei vorgespannten Pferden durch die Weinberge um Deidesheim bestand, auch hierzu gibt es einen separaten Bericht.

Alle Teilnehmer des Cine-Forum fanden sich wieder im Restaurant „Zum Schwanen“ zusammen, wo eine – an einem Weinort geradezu „exotische“ – Überraschung auf sie wartete, eine Bierverkostung, moderiert durch einen Experten und Somelier.

Nach einem freien Nachmittag trafen sich alle zum abschließenden Festabend wieder im Restaurant „Zum Schwanen“.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Rainer Feilen war sogleich das Buffet eröffnet mit regionalen Spezialitäten, zu denen auch der weit über Deidesheim hinaus bekannte „Saumagen“ – Lieblingsgericht von Helmut Kohl – gehörte. Wie immer stieg die Spannung von Teller zu Teller, bis endlich um 9 Uhr Rainer Feilen in einem kleinen Rätseldialog mit Dr.Carl-Hellmut Hoefer immer näher an das Ziel des Cine-Forum 2020 heranrückte: Assen in den Niederlanden wird es sein, organisiert und verantwortet von Klaas Hulshof und Maria.

Bild 5: Restaurant „Zum Schwanen“

Der Abend – und damit auch das gesamte Cineforum 2019 – klang schließlich in bester Harmonie und familärerer Atmosphäre im Innenhof des Restaurants aus, alle bekundeten ihren Wunsch auf ein gesundes und froh gestimmtes Wiedersehen 2020 in den Niederlanden.

 

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